Ein geflügeltes Wort, das Fotografenherzen höher schlagen läßt, ist das bekannte „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte„. Nun sollte sich aber niemand darauf verlassen, daß seine Bilder, einmal ins Internet hochgeladen, sich automatisch sozusagen als Selbsläufer verkaufen.
Denn es gibt wichtige Mitspieler, denen ein Bild schlicht und einfach gar nichts sagt, so bitter das auch für jeden Fotografen klingt.
Google und Co
Auf diese „Mitspieler“ können wir aber nicht einfach verzichten, denn es sind die Suchrobots, jene Programme, die rund um die Uhr das Internet durchkämmen und die Datenbanken der Suchmaschinen, also vor allem Google, füllen.
Nur Inhalte, die in der Datenbank landen, können durch eine Suchanfrage von Menschen gefunden werden.Und es es gilt auch „Wer nicht wirbt, stirbt„, übertragen auf moderne Zeiten: „Was Google nicht findet, existiert nicht„.
Blinde Helfer
Eine Webseite kann noch so toll aussehen und bei eingeweihten Besuchern auch Begeisterung auslösen, wenn sie von den Robots nicht beachtet wird, wird sie auch von der Masse der Internetnutzer niemals gefunden.
Leider „sehen“ die Robots das Web mit ganz anderen Augen als die Menschen. Tatsächlich gibt es neben dem sichtbaren „SurfaceWeb“ auch ein sogenanntes unsichbares Web oder Deep Web. Eben diejenigen Seiten und Inhalte von Seiten, die vor Suchmaschinenrobots verborgen sind. Nach einer Untersuchung aus 1999 hatten damals die Suchmaschinen nur 19% aller Webseiten erschlossen. Andere Studien haben geschätzt, daß das DeepWeb 50 bis 100 mal größer ist, als das SurfaceWeb. Das dürfte sich bis heute nicht wesentlich gebessert haben. Eher ist noch mit einer Verschlechterung zu rechnen, denn das DeepNet wächst angeblich schneller als das SurfaceWeb.
Bilder sichtbar machen
Was bedeutet das nun für Sie?
Sie müssen ihre Fotos für die Suchmaschinen sichtbar machen, damit sie indexiert, also in die Datenbank aufgenommen, werden können. Das geht nur indirekt, indem den Bildern Text in verschiedenen Formen beigesellt wird:
- Benennen
Schon vor dem Hochladen der Fotos sollten die Dateien sinnvoll benannt werden. Die originalen Bezeichnungen aus der Kamera oder dem Scanner wie DSC1034.jpg, PIC00004 usw. sind absolut wertlos. Hauptmotiv und/oder Ort sollten schon im Dateiname erkennbar sein. Wenn dann noch eine fortlaufende Nummer vorkommt, schadet das nicht.
- Verschlagworten
Schlagworte/Keywords sind das Salz in der Suppe, das die Fotos in Datenbanken auffindbar macht. Stellen Sie für jedes Bild, aber mindestens für eine Serie, ebenfalls noch vor dem Hochladen die Liste der Schlagworte zusammen. Überstürzen Sie dabei nichts. Lassen Sie die Liste lieber noch einen Tag „reifen“ und ergänzen sie am nächsten Tag. Die Schlagworte tragen Sie in IPTC-Daten des Bildes ein. Mit den meisten Bildverwaltungsprogrammen geht das auch effektiv für viele Fotos auf einmal. Manche Onlinesysteme lesen beim Hochladen die IPTC-Daten aus und übernehmen sie in ihre eigene Datenbank. Und selbst wenn nicht: Google und Co haben inzwischen auch dazugelernt und können die Daten auslesen. Und durch die Vorbereitung haben Sie die Stichworte auch parat, um sie notfalls von Hand in die Datenbank beim Bildarchiv ihres Vertrauens einzugeben.
- Betiteln
Die meisten Bildarchive geben Ihnen zumindest die Möglichkei, einen Titel oder eine Bildunterschrift einzugeben. Diese wird dann auf der Seite angezeigt und natürlich auch von Google „gesehen“.
- Beschreiben
Können Sie zu ihrem Foto eine kleine Story erzählen, etwas Hintergrundwissen über ein abgebildetes Gebäude vermitteln etc.?
Schreiben Sie diese Infos in flüssigem Deutsch ebenfalls in die IPTC-Daten (als Futter für Google) und, falls nicht automatisch ausgelesen, von Hand in das entsprechende Eingabefeld ihrer Onlinegalerie, ihres Onlineshops.